top of page
Karte Atlantik.PNG

Mindelo bis St.Lucia

Der Aufbruch Richtung Karibik wird

um einen Tag, auf Freitag, den

20.11.2020 verschoben, weil die Aus-

wertung der Corona-Tests etwas

mehr Zeit braucht, als geplant. Wir

sind heilfroh um den zusätzlichen

Tag, denn so können wir uns ohne

Hektik vorbereiten, Einkäufe tätigen,

das Rigg durchchecken, Wasser auf-

füllen, das Deck spülen, ...

Freitag ist gut!! Heute ist Montag,

23.11.2020 und wir sind immer noch

in Mindelo. Die Covid-Test-Resultate sind noch immer ausstehend, sollen aber heute eintreffen. Gaaaanz fest versprochen. Vier der Boote sind allerdings bereits gestern ohne Testergebnis losgesegelt, mit dem Risiko, dass die Mannschaft in San Lucia zwei Wochen Quarantäne über sich ergehen lassen muss. Das kommt einer kleinen Revolution sehr nahe! Für uns soll der Start über den Atlantik heute Mittag stattfinden. Vorher muss ich noch einmal unter die MAKA tauchen, denn wir haben an der Schraube ein Stück Tau entdeckt und das könnte Schäden am Saildrive oder der Schraube verursachen. Das muss noch vollständig entfernt werden.

Es ist jetzt Montag, 23.11.2020, 09.00 Uhr. Soeben haben wir die Bestätigung, dass die Resultate eingetroffen sind und dass wir um 14.00 Uhr aufbrechen werden. "Pünktlich" um 15.12 wird schlussendlich die Startlinie frei gegeben. Wir passieren sie um 15.15 Uhr. Ab jetzt sind wir auf uns selber gestellt. Nach dem Start werden wir von einer riiiiesigen Delfin-Familie umzingelt. Die Tiere finden es ganz offensichtlich toll, uns zu zeigen, wie unbeholfen wir mit unseren Booten sind. Sie spielen locker in unserer Bugwelle, springen hoch oder überholen uns in unbeschreiblichem Tempo. Es wirkt, als würden sie uns auslachen...

Am Sonntag muss ich feststellen, dass die Führungs-Stange der Rollgenua aus dem Forler ausgefahren ist. Es gelingt uns, das Segel einzufahren ohne es zu beschädigen, aber ab jetzt müssen wir ohne Genua segeln und der Code 0 lässt sich nur bis zu 15 kn Wind sicher segeln. Über weite Strecken, bei schwachem Wind können wir so durchaus gut mithalten. Aber durch die Nacht, wo man Sqalls nicht kommen sieht, verzichten wir auf die über 100 Quadratmeter Code 0. Zeitweise kann das Motor da aushelfen, dank Geschenk von Karin, dem zweiten Dieseltank.

Laut Überlieferung hat Christobal Colõn (Kolumbus) erkannt, dass bald Land in Sicht kommen würde, als er einen Vogel beobachtete. Mich erstaunte deshalb nicht schlecht, als uns plötzlich, 1000 nm vom nächsten Land entfernt, Sturmtaucher oder Tölpel begleiteten.

Tage später, am Donnerstag, 10.12.2020, um 16.23 Ortszeit überfahren wir die Ziellinie. Die Einfahrt in den Hafen ist problemlos. Hier werden wir von den bereits vor uns eingetroffenen Crews mit lautem Beifall willkpommen geheissen. Nun wird uns erst klar, was wir eigentlich geleistet haben. Am Quarantänequai "J" empfangen uns Mitarbeiter von ARC euphorisch mit Orangen-Rum und einem Lebensmittelkorb mit einheimischen Spezialitäten. Hier bleiben wir einen Tag, bis die Auswertung eines weiteren Covid-Tests uns als gesund deklariert. Erst dann erhalten wir blaue Armbänder als Freipass, mit denen wir uns im Hafen und auf der ganzen Insel (mit Maske natürlich) frei bewegen dürfen. So ausgerüstet können wir mit der MAKA zu Platz C11 wechseln.

bottom of page