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Saint Mandrier, Marseille und Canet en Roussillon

Karin hat in Saint Mandrier für die

MAKA einen Platz reserviert. Da die

Capitainerie an Samstagen bereits ab

13.30 Uhr nicht mehr besetzt ist,

machen wir um drei Uhr nachts die

Taue los und nehmen bei wenig Wind

(wieder einmal auf die Nase) die

Strecke nach Saint Mandrier in An-

griff. Dabei halten wir uns an die Fahr-

rinne des Hafens, bis wir weit genug

vom Land entfernt sind, denn wir wol-

len ja unter keinen Umständen in der Dunkelheit die Leine einer Fischerboje um den Propeller wickeln. Diese Überfahrt wird uns sicher lange in Erinnerung bleiben: Es regnet den ganzen Tag Bindfäden und es ist empfindlich kalt; eine neue Erfahrung für uns!

Der Hafenmeister hat keine Zeit uns beim Festmachen zu assistieren, beschreibt aber den Weg zu unserem Platz am Steg C, Platz 49. Also machen wir wieder einmal ohne Hilfe zu zweit fest. Bei so wenig Wind ist dies relativ einfach zu bewerkstelligen, auch weil unser Dingi nicht mehr hinten an den Davits hängt. Den Sonntag verbringen wir, wegen Dauerregen und Kälte, vorwiegend in unserem "Wintergarten" und im Salon mit Lesen und Spielen. Die Heizung fällt aus und lässt sich nicht mehr starten. Ich habe tatsächlich einen Fender vor die Öffnung der Luftkühlung des Brenners gehängt!

Sturmwind mit über 45 kn und Böen bis über 50 kn nageln uns eh im Hafen von Saint Mandrier für einige Tage fest. Der einzige Techniker der Region hat aber keine Zeit, sich in nützlicher Frist um unsere Heizung zu kümmern, also kaufen wir ein kleines elektrisches Heizgebläse. Die Bootsheizung werden wir in Canet reparieren lassen.

Das Dorf bietet nichts besonderes und zwei Ausflüge mit der Fähre nach Toulon motivieren mich auch nicht, viele Fotos zu schiessen. Also warten wir das nächste Windloch zwischen zwei Winterstürmen ab, um nach Marseille zu fahren. Auch hier ist die Capitainerie nur bis 13.30 Uhr besetzt. Diesmal reicht es, um vier Uhr aufzubrechen. Ein wunderbarer Sternenhimmel begleitet uns. Halber Wind mit 12 kn treibt uns gemächlich dem Ziel entgegen, bis die Sonne über den Horizont steigt. Kurz darauf schläft der Wind ein, um dann vom Bug her aufzufrischen. Den Rest der Strecke erledigt unser Motor. Kurz vor Mittag legen wir im Hafen CNTL (Cercle Nautique et Touristique du Lacidon) in Marseille an.

St mandrier Canet.PNG

 

Für die Weiterfahrt sieht es nicht gut

aus. Ein Sturm jagt den anderen. Also

wählen wir den Mittwoch, 10. Novem-

ber um am frühen Nachmittag aufzu-

brechen. Für diesen Tag und die fol-

gende Nacht prognostiziert Windy et-

was weniger Wind, nur noch bis 30 kn,

in Böen bis 45 kn. Ich rechne mit 19

Stunden für die 105 Meilen bis Canet.

Wie erwartet wird diese Überfahrt

nicht wirklich ruhig ablaufen. An

Schlaf ist kaum zu denken. Bis 30 kn

Wind von achtern steuerbord treibt

uns mit durchschnittlich über 8 kn

durch die Kreuzseen, die sich manchmal bis über unsere Bimini auftürmen. So kommen wir natürlich viel früher als erwartet an. Karin liegt noch in ihrer Koje, als ich, schon um 04.30, also im Dunkeln, bei sich überschlagenden Querwellen zum Land hin und ablandigem Wind mit immer noch 25 kn, durch die enge Einfahrt steure. Wenige Minuten später ist Karin an Deck, bereit Vorbereitungen für das Festmachen zu treffen. Im Hafen ist es ruhig, so dass wir gemütlich fendern und die Leinen an Steuerbord vorbereiten können. Eine halbe Stunde später liegen wir längsseits, an zweiter Stelle, an einer First 53, dem Platz, den uns Pascal reserviert hat. Nun können wir uns in unsere Koje zurückziehen und etwas Schlaaaaaf nachholen. Hier wird die Maka den Winter verbringen, während wir wieder einmal in die Schweiz reisen...

 

bis Canet.png

Marseille

Canet en Rousillon

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