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unterwegs

Bei Besuchen in der Schweiz werden wir oft gefragt, was man denn den lieben langen Tag unterwegs tut, wenn nur Wasser und Himmel um einen herum zu sehen sind.

Vorweg muss gesagt werden, dass "nur Wasser und Himmel zu sehen sind" kommt nur bei längeren Überfahrten vor, wie zum Beispiel bei einer Atlantik-Überquerung. Bei Fahrten im Mittelmeer ist fast immer irgendwo Land in Sicht, aber das ändert nicht viel. Viel entscheidender sind die Wetterbedingungen und der Wellengang, die man unterwegs antrifft:

1.  Wird man zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort erwartet?

2.  Ist der Wind günstig?

3.  Wie ist der Wellengang?

4.  Wie ist das Wetter?

5.  Fahren wir unter Segel oder läuft der Motor?

6.  Ist das gesetzte Ziel leicht zu erreichen oder müssen wir uns beeilen?

7.  Über unsere Verfassung wollen wir gar nicht reden.

Kaum Wind und kaum Wellengang, eingeschalteter Motor, Segel eingerollt, das sind die Zutaten, die Fahrten langweilig erscheinen lassen. Es bleibt viel Zeit zum Lesen und diskutieren. Dabei darf man den regelmässigen Rundum-Blick nicht vergessen...

Wind auf den Bug, kurze Mittelmeerwellen (es genügen 1.5 m bis 2 Meter) sind wohl die nervenaufreibendsten Bedingungen. An Schlaf ist nicht zu denken, denn der Bug wird von der Welle gehoben und der hämmert dann auf die nächste Welle hinunter. Das ganze Boot wird durchgeschüttelt und vibriert auf der ganzen Länge nach...

10 bis 25 kn Wind und kaum Wellen, gesetzte Segel, Das sind Tage, wie man sich Segeln vorstellt. Wenn man genügend Zeit hat spielt dabei keine Rolle, woher der Wind weht. Man kann ja bei Bedarf aufkreuzen...

8 bis 12 kn Wind mit Wellengang von schräg seitwärts sind auf lange Sicht zermürbend. Es wird volle Aufmerksamkeit verlangt. Der Kurs muss dauernd angepasst werden, die Segelstellung muss permanent gepflegt werden und vor allem ist eine Bullentaille für das Grosssegel unabdingbar, denn mit dem Schaukeln des Bootes fallen die Segel immer wieder ein, weil der Wind zu schwach ist, sie straff zu halten...

Im Sturm ist oft die Sicht eingeschränkt. Die Segel sind gerefft, die Wellen schlagen über den Bug, alles ist nass. Das Wetter muss permanent beobachtet werden: Sind Böen zu erwarten? nimmt der Wind eher zu oder ab? Genügt das aktuelle Reff? Die Ruderanlage kommt je nach Richtung der Wellen an ihre Grenzen und muss zeitweise manuell unterstützt werden. Aber, wenn man nicht auf biegen oder brechen fährt, ist man recht sicher...

Hier habe ich einige Bilder und Filme aufgeschaltet, die unterwegs entstanden sind, damit ihr euch eine Vorstellung davon machen könnt, wie wir dies handeln.

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